Fehlzeiten-Report 2007. Arbeit, Geschlecht und Gesundheit

Geschlechteraspekte im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Buchumschlag

Der aktuelle Fehlzeiten-Report 2007 des AOK-Bundesverbandes mit einem Umfang von über 500 Seiten ist seit seinem Erscheinen schon immer eine Empfehlung wert gewesen. Sehr ausführlich wird der Leser über die krankheitsbedingten Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft aus dem Jahre 2006 informiert. Inhaltliches Schwerpunktthema – überfällig und ganz auf der Höhe der Zeit der Debatte - ist „Arbeit, Geschlecht und Gesundheit. Geschlechteraspekte im betrieblichen Gesundheitsmanagement".

Beschreibung

Männer und Frauen unterscheiden sich im Umgang mit ihrem Körper, ihren Gefühlen und ihren sozialen Beziehungen, so die HerausgeberInnen im Vorwort. Diese „Binsenweisheit“ des Geschlechterunterschiedes ist schon seit längerem Gegenstand von populären Buchtiteln wie „Warum Männer nicht zuhören ...“ und immer ausverkauften Aufführungen wie „Caveman“. Der Unterschied zwischen Männer und Frauen hinsichtlich ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen ist bei näherer Betrachtung allerdings nicht mehr lustig. Dies aufzuhellen und die LeserInnen für die geschlechtsspezifischen Unterschiede bzw. für eine geschlechtergerechte Prävention und Gesundheitsförderung zu sensibilisieren, ist Anliegen der verschiedenen Beiträge in diesem Band. Zunächst werden Grundlagen der Genderdifferenz und geschlechtergerechten Gesundheitsförderung vermittelt, Unterschiede der Erkrankungen, Einstellungen und Verhalten von Frauen und Männern beim Umgang mit Krankheit werden beleuchtet. Auf der Basis vorliegender Ergebnisse aus der aktuellen BiBB/BAuA Erwerbstätigenbefragung wird eine vergleichende Betrachtung der Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern unter Berücksichtigung europäischer Studien vorgenommen. Sowohl die Qualität der Arbeit als auch die Karrierebedingungen für Frauen sind schlechter als die der Männer. Weiter erweisen sich betreuungsbedürftige Kinder in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern als Hürde für die Erwerbstätigkeit von Müttern. In der betrieblichen Gesundheitspolitik werden zudem geschlechtsspezifische arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren und Erkrankungen oft nicht ausreichend erfasst und bei der Planung und Umsetzung betrieblicher Gesundheitsförderungsmaßnahmen zu wenig bedacht, so das Resümee aus der Analyse betrieblicher Praxis. Wie sich die Qualität und Wirksamkeit von Prävention und Gesundheitsförderung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede und Problemlagen verbessern liesse, wird mit Praxisberichten aus dem öffentlichen Dienst und Gesundheitswesen sowie einem Modellprojekt aus Österreich „Gender Mainstreaming in der betrieblichen Gesundheitsförderung“ gezeigt. Mit 39,95 Euro ist der Band sein Geld wert! Axel Herbst

Autor

Badura,B.; Schröder,H.; VetterC.: (Hrsg.)

Verlag

Springer

Version

2008

Preis

39,95

ISBN

978-3-540-72543-5