Führung und Gesundheit

Gesundheitsgipfel an der Zugspitze

Buchumschlag

Das Schwerpunktthema dieses Sammelbandes ist die Bedeutung der Führung von Betrieben und Verwaltungen für die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Diskutiert werden unterschiedliche Möglichkeiten, Führungskräfte auf allen Ebenen eines Unternehmens für eine aktive, präventive Gesundheitspolitik zu gewinnen, da dies ein "Mehr" an tatsächlich erzielter Gesundheit und Wettbewerbsfähigkeit zur Folge hat.

Beschreibung

In dem von Marianne Giesert herausgegebenen Band „Führung und Gesundheit“ werden die Ergebnisse von zwei Gesundheitsgipfeln des DGB Bildungswerkes an der Zugspitze verbreitet. Auf den knapp 260 Seiten wird verständlich, was Mitarbeiterorientierte Führung heißt, in welchem Verhältnis Führungsverhalten und Gesundheit stehen, dass Anerkennung und soziale Dialoge wichtige Bestandteile von Gesundheitsförderung sind und wie gute, alternsgerechte Arbeit partizipativ gestaltet werden kann. Mit verschiedenen Aufsätzen zum Stand der wissenschaftlichen Ergebnisse und Erkenntnisse wird die Bedeutung und die Auswirkung von Führung auf die Gesundheit beschrieben. Peter Stadtler vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zeigt anhand einer Reihe von Forschungsergebnissen einen erheblichen Einfluss auf die Belastungssituation am Arbeitsplatz und damit auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben. Er stellt ein gesundheits- und mitarbeiterorientiertes Führungsmodell vor und gibt Hinweise, wie dies in die Praxis umzusetzen ist. Lutz Packebusch erläutert vor dem Hintergrund des Belastungs-Beanspruchungs-Konzepts und praktischen Beispielen, welchen Stellenwert psychische Belastungen aus der Führung heraus für die Beschäftigten haben. Fast zwei Drittel der Beiträge im Buch sind dem Thema „Führung und Gesundheit in Praxis“ gewidmet. Mit etlichen Beispielen aus der Praxis ist das Buch für die Entwicklung eigener Maßnahmen anregend und eine lohnende Lektüre. Zwei Beiträge von Heinrich Geißler sind es wert hervorgehoben zu werden. In seinem ersten Beitrag plädiert er für einen Perspektivenwechsel, nämlich „die Gesprächspraxis neu zu denken“ und den Fehlzeiten-Fokus (hat nur die Minderheit der Abwesenden im Blick) zu verlassen. Stattdessen als Führungsinstrument „den Anerkennenden Erfahrungsaustausch“ mit den Anwesenden – den Gesund(et)en - im Rahmen einer umfassenden Gesprächsstrategie „gesunde Dialoge“ zu führen.
Sein zweiter Beitrag beschäftigt sich mit dem ungeschriebenen Vertrag (der nicht juristisch fixierte Arbeitsvertrag): der psychologische Arbeitsvertrag. Partizipations- und Kommunikationsmöglichkeiten sorgen für Vertrauen und Loyalität zum Unternehmen. Geißler zeigt anhand der Forschung und Praxisbeispielen, welche Formen der Vertragsverletzung es gibt und dass der psychologische Arbeitsvertrag mit seinen gegenseitigen Erwartungen auch einem Wandel unterliegt bedingt durch (sich ändernde) persönliche Bedürfnisse oder gesundheitlichen Beschwerden von Beschäftigten. Unter den Bedingungen der „indirekten Steuerung“, der „Vermarktlichung“, der Subjektivierung, wo Unternehmen den „ganzen Menschen“ einfordern, ist der psychologische Arbeitsvertrag neu auszuhandeln und die gegenseitigen Interessen und Ziele in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Der Band ist zu empfehlen für Führungskräfte, Beschäftigte und deren Interessenvertretung, aber auch für Fachleute aus der betrieblichen Prävention.

Autor

Marianne Giesert (Hrsg.)

Verlag

VSA Verlag

Version

2009

Preis

14,80

ISBN

978-3-89965-329-8